Noch schnell eine Öl- oder Gasheizung einbauen – eine gute Idee?
Zur Entscheidungsfindung beraten lassen!
von Diana Wetzestein
„Soll ich jetzt noch schnell meine funktionierende Heizung gegen eine neue Öl- oder Gasheizung derselben Bauart austauschen oder baue ich vielleicht eine Wärmepumpe ein?“ Das fragen sich derzeit viele Eigenheimbesitzer:innen, die durch die aktuellen Gesetzesvorlagen bezüglich Heizungen verunsichert sind. Es gibt viele Argumente und Informationen abzuwägen.
Schwierig ist es insbesondere für diejenigen, deren Heizung schon sehr alt ist. Die geplante Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sieht zwar ab dem nächsten Jahr ein Einbauverbot für rein fossil befeuerte Heizungen vor, eine Reparatur der alten Heizung soll aber z.B. noch möglich sein. Zu bedenken ist auch, dass auf europäischer Ebene ein generelles Verbot von fossilen Heizungen bereits ab 2029 diskutiert wird. Das würde bedeuten, die jetzt noch schnell eingebaute Öl- oder Gasheizung würde nur 6 Jahre betrieben werden dürfen.
Klar ist bereits, dass die CO2-Steuer für fossile Energieträger immer weiter steigen wird und wahrscheinlich auch stärker als bisher beschlossen. Somit ist zu erwarten, das Öl und Gas dadurch deutlich teurer wird.
Auch die Wärmepumpe wirft viele Fragen auf. Kann sie das schlecht gedämmte Haus ausreichend mit Wärme versorgen? Ist die Effizienz bei tiefen Temperaturen noch gut genug? Wie stark werden die Stromkosten steigen? Benötige ich eine Fußbodenheizung? Und viele weitere offene Fragen sollten in einer Beratung geklärt werden.
Eine interessante Alternative zum Heizungstausch könnte die Wärmeversorgung durch ein Nahwärmenetz sein, bei dem die Wärme zentral, effizient und klimaneutral in einer Heizzentrale erzeugt wird und ganze Stadtteile oder Dörfer versorgt. In mehreren Dörfern im Werra-Meißner- Kreis gibt es bereits Initiativen, die die gemeinsame Wärmeversorgung voranbringen wollen. Diese Idee kann jeder aufgreifen und in seinem Ort oder Stadtteil voranbringen.
Bei jeder Art der Versorgung mit Wärme gilt natürlich: Wärme, die man nicht braucht, muss auch nicht erzeugt werden. Somit sollten alle Maßnahmen zur Dämmung, die man umsetzen kann, auch realisiert werden, wie z.B. die kostengünstige Dämmung der Keller- oder der obersten Geschossdecke. Jede Dämmmaßnahme spart Energie und damit Geld und zwar jedes Jahr und ab sofort.
Somit stellen sich sehr viele Fragen, die jeder für sich selber abwägen muss. Wichtig ist dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht „blind“ eine Investitionsentscheidung zu treffen. Eine Beratung kann bei der Entscheidungsfindung helfen. Hierzu gibt es viele Angebote, wie z. B. bei der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis.