Wärme und Strom bewusst verbrauchen – Tipps im QS-Talk mit Armin Raatz
von Diana Wetzestein
23. März 2021_Werra-Meißner-Kreis. Stecker raus! Das ist wohl die effektivste Methode, Strom zu sparen. Dieses Sparmodell würde dem Klima helfen, es ist aber völlig unrealistisch. Vielmehr sollte man darüber nachdenken, wo im täglichen Leben und Wohnumfeld Energie auf einfache Weise eingespart werden kann. Einige Tipps und Hinweise gab es Mitte März von Armin Raatz im QS-Talk der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis.
Für den Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienz Agentur KEEA GmbH aus Kassel ist klar: "Es ist relativ einfach, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Man kann die Geräte alle auszuschalten, die gerade nicht benutzt werden", sagte er. Der Energieverbrauch habe sich in den vergangenen 60 Jahren vervierfacht. "Wir sind weltweit geschäftlich und privat unterwegs, die Mobilität scheint grenzenlos, wir heizen mit Öl, Kohle oder Gas, verbrennen die fossilen Ressourcen, als wären sie unendlich. Dabei verfeuern wir seit etwa 160 Jahren die in Jahrmillionen angesammelten fossilen Brennstoffe", sagte er.
Dass sich dadurch der Anteil von Kohlendioxyd in der Erdatmosphäre erhöht hat und das die globale Erderwärmung vorantreibe, müsse jedem klar sein. "Jede von uns muss jetzt etwas dafür tun und dort weniger Energie verbrauchen, wo es möglich ist", sagte er. Dass auch die privaten Haushalte ein großes Potential an Einsparkapazitäten haben, belegte er anhand der Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach verbrauchten allein die privaten Haushalte 679 Milliarden kWh Energie im Jahr 2017. "Ein Haushalt setzt 85 Prozent der Energiemenge dafür ein, um Wärme für Raum oder Wasser zu erzeugen und 15 Prozent, um seine Elektrogeräte mit Strom zu betreiben", so Raatz. Die Kosten für den Wärmeverbrauch machen hingegen nur 55 Prozent der gesamten Energiekosten eines Haushaltes, der Strom 45 Prozent daran aus. "Reduzieren wir die Energiemenge beim Strom, wirkt sich das deutlich auf die Haushaltskasse aus", so Raatz.
Aber, was können wir alle tun? Elektrogeräte sollten effizient betrieben, der Kühlschrank nicht direkt an die Wand stehen, da dessen Wärme gut abgeführt werden müsse, der Backofen nicht zu lange vorgeheizt, Kühlschrank oder -truhe nicht unnötig lange geöffnet, Wasserkocher nur mit der Wassermenge benutzt werden, die gerade benötigt wird.
Alles, was nicht gebraucht wird, ausschalten. "Viele Geräte verbrauchen Strom, obwohl sie anscheinend ausgeschaltet sind. Bei 30 Cent pro Kilowattstunde kann man sich ausrechen, was gespart werden kann, wenn man weiß, wieviel Strom ein Gerät noch verbraucht, wenn es nicht ausgeschaltet ist. Wer sich die Messung sparen will, kann auch in eine schaltbare Steckerleiste investieren und darüber mehrere Geräte über einem Schalter ausschalten", so Raatz.
Auch durch die Nutzung effizienterer Geräte könnten Stromkosten reduziert werden. Das bekannte Energielabel an den Elektrogeräten wurde am 1 März durch das EU-Energielabel 2021 ersetzt. Von A bis G und in verschiedenen Farben wird die Energieeffizienz beschrieben, von A, in dunkelgrün und mit sehr guter Energieeffizienz bis G, in rot, was eine schlechte Energieeffizienz bescheinigt. Im Herbst solle dieses Label auch für Lampen und Leuchtmittel aufgelegt werden. "Gerade hier gab es in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung. Ein LED-Leuchtmittel braucht 80 Prozent weniger Strom, um dieselbe Lichtleistung zu erzeugen, wie eine Glühbirne", sagte Raatz.
Auch für die effizientere Wärmeerzeugung gibt es einfache Mittel. "Der Austausch einer älteren Heizungspumpe durch eine elektrisch geregelte mit einer maximalen Leistung von 18 Watt ist eine gute Idee. Die Investitionen von etwa 300 Euro haben sich nach zwei bis drei Jahren durch die Stromeinsparung bezahlt gemacht, danach spart man Jahr für Jahr Geld und Strom", sagte Raatz. Die Räume richtig zu heizen, Thermostate nicht voll aufzudrehen, da die Räume dadurch nicht schneller warm würden, waren weitere Hinweise von Fachmann.
"Ein energieeffizientes Heizen vermindert den CO2 Ausstoß um durchschnittlich 190 Kilogramm pro Jahr. Im Einfamilienhaus und auf 150 Quadratmetern Wohnfläche sind das 60 Euro pro Jahr Kostenersparnis", so Raatz, der am Ende auch das Stoßlüften hinwies. Denn gute Luft ist das, was wir alle für ein gesundes Leben brauchen. Drinnen und draußen.
Am Ende wies er auf die Infobroschüre "Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2021" des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.
Der nächste QS-Talk zum Thema Denkmalschutz trifft Klimaschutz findet am Dienstag, 6. April ab 17 Uhr statt.
Wärme und Strom bewusst verbrauchen – Tipps im QS-Talk mit Armin Raatz
von Diana Wetzestein
23. März 2021_Werra-Meißner-Kreis. Stecker raus!, Das ist wohl die effektivste Methode, Strom zu sparen. Dieses Sparmodell würde dem Klima helfen, es ist aber völlig unrealistisch. Vielmehr sollte man darüber nachdenken, wo im täglichen Leben und Wohnumfeld Energie auf einfache Weise eingespart werden kann. Einige Tipps und Hinweise gab es Mitte März von Armin Raatz im QS-Talk der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis.
Für den Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienz Agentur KEEA GmbH aus Kassel ist klar: "Es ist relativ einfach, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Man kann die Geräte alle auszuschalten, die gerade nicht benutzt werden", sagte er. Der Energieverbrauch habe sich in den vergangenen 60 Jahren vervierfacht. "Wir sind weltweit geschäftlich und privat unterwegs, die Mobilität scheint grenzenlos, wir heizen mit Öl, Kohle oder Gas, verbrennen die fossilen Ressourcen, als wären sie unendlich. Dabei verfeuern wir seit etwa 160 Jahren die in Jahrmillionen angesammelten fossilen Brennstoffe", sagte er.
Dass sich dadurch der Anteil von Kohlendioxyd in der Erdatmosphäre erhöht hat und das die globale Erderwärmung vorantreibe, müsse jedem klar sein. "Jede von uns muss jetzt etwas dafür tun und dort weniger Energie verbrauchen, wo es möglich ist", sagte er. Dass auch die privaten Haushalte ein großes Potential an Einsparkapazitäten haben, belegte er anhand der Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach verbrauchten allein die privaten Haushalte 679 Milliarden kWh Energie im Jahr 2017. "Ein Haushalt setzt 85 Prozent der Energiemenge dafür ein, um Wärme für Raum oder Wasser zu erzeugen und 15 Prozent, um seine Elektrogeräte mit Strom zu betreiben", so Raatz. Die Kosten für den Wärmeverbrauch machen hingegen nur 55 Prozent der gesamten Energiekosten eines Haushaltes, der Strom 45 Prozent daran aus. "Reduzieren wir die Energiemenge beim Strom, wirkt sich das deutlich auf die Haushaltskasse aus", so Raatz.
Aber, was können wir alle tun? Elektrogeräte sollten effizient betrieben, der Kühlschrank nicht direkt an die Wand stehen, da dessen Wärme gut abgeführt werden müsse, der Backofen nicht zu lange vorgeheizt, Kühlschrank oder -truhe nicht unnötig lange geöffnet, Wasserkocher nur mit der Wassermenge benutzt werden, die gerade benötigt wird.
Alles, was nicht gebraucht wird, ausschalten. "Viele Geräte verbrauchen Strom, obwohl sie anscheinend ausgeschaltet sind. Bei 30 Cent pro Kilowattstunde kann man sich ausrechen, was gespart werden kann, wenn man weiß, wieviel Strom ein Gerät noch verbraucht, wenn es nicht ausgeschaltet ist. Wer sich die Messung sparen will, kann auch in eine schaltbare Steckerleiste investieren und darüber mehrere Geräte über einem Schalter ausschalten", so Raatz.
Auch durch die Nutzung effizienterer Geräte könnten Stromkosten reduziert werden. Das bekannte Energielabel an den Elektrogeräten wurde am 1 März durch das EU-Energielabel 2021 ersetzt. Von A bis G und in verschiedenen Farben wird die Energieeffizienz beschrieben, von A, in dunkelgrün und mit sehr guter Energieeffizienz bis G, in rot, was eine schlechte Energieeffizienz bescheinigt. Im Herbst solle dieses Label auch für Lampen und Leuchtmittel aufgelegt werden. "Gerade hier gab es in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung. Ein LED-Leuchtmittel braucht 80 Prozent weniger Strom, um dieselbe Lichtleistung zu erzeugen, wie eine Glühbirne", sagte Raatz.
Auch für die effizientere Wärmeerzeugung gibt es einfache Mittel. "Der Austausch einer älteren Heizungspumpe durch eine elektrisch geregelte mit einer maximalen Leistung von 18 Watt ist eine gute Idee. Die Investitionen von etwa 300 Euro haben sich nach zwei bis drei Jahren durch die Stromeinsparung bezahlt gemacht, danach spart man Jahr für Jahr Geld und Strom", sagte Raatz. Die Räume richtig zu heizen, Thermostate nicht voll aufzudrehen, da die Räume dadurch nicht schneller warm würden, waren weitere Hinweise von Fachmann.
"Ein energieeffizientes Heizen vermindert den CO2 Ausstoß um durchschnittlich 190 Kilogramm pro Jahr. Im Einfamilienhaus und auf 150 Quadratmetern Wohnfläche sind das 60 Euro pro Jahr Kostenersparnis", so Raatz, der am Ende auch das Stoßlüften hinwies. Denn gute Luft ist das, was wir alle für ein gesundes Leben brauchen. Drinnen und draußen.
Am Ende wies er auf die Infobroschüre "Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2021" des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.
Der nächste QS-Talk zum Thema Denkmalschutz trifft Klimaschutz findet am Dienstag, 6. April ab 17 Uhr statt.
Wärme und Strom bewusst verbrauchen – Tipps im QS-Talk mit Armin Raatz
von Diana Wetzestein
Werra-Meißner-Kreis. Stecker raus, das ist wohl die effektivste Methode, Strom zu sparen. Dieses Sparmodell würde dem Klima helfen, es ist aber völlig unrealistisch. Vielmehr sollte man darüber nachdenken, wo im täglichen Leben und Wohnumfeld Energie auf einfache Weise eingespart werden kann. Einige Tipps und Hinweise gab es Mitte März von Armin Raatz im QS-Talk der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis.
Für den Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienz Agentur KEEA GmbH aus Kassel ist klar: "Es ist relativ einfach, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Man kann die Geräte alle auszuschalten, die gerade nicht benutzt werden", sagte er. Der Energieverbrauch habe sich in den vergangenen 60 Jahren vervierfacht. "Wir sind weltweit geschäftlich und privat unterwegs, die Mobilität scheint grenzenlos, wir heizen mit Öl, Kohle oder Gas, verbrennen die fossilen Ressourcen, als wären sie unendlich. Dabei verfeuern wir seit etwa 160 Jahren die in Jahrmillionen angesammelten fossilen Brennstoffe", sagte er.
Dass sich dadurch der Anteil von Kohlendioxyd in der Erdatmosphäre erhöht hat und das die globale Erderwärmung vorantreibe, müsse jedem klar sein. "Jede von uns muss jetzt etwas dafür tun und dort weniger Energie verbrauchen, wo es möglich ist", sagte er. Dass auch die privaten Haushalte ein großes Potential an Einsparkapazitäten haben, belegte er anhand der Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach verbrauchten allein die privaten Haushalte 679 Milliarden kWh Energie im Jahr 2017. "Ein Haushalt setzt 85 Prozent der Energiemenge dafür ein, um Wärme für Raum oder Wasser zu erzeugen und 15 Prozent, um seine Elektrogeräte mit Strom zu betreiben", so Raatz. Die Kosten für den Wärmeverbrauch machen hingegen nur 55 Prozent der gesamten Energiekosten eines Haushaltes, der Strom 45 Prozent daran aus. "Reduzieren wir die Energiemenge beim Strom, wirkt sich das deutlich auf die Haushaltskasse aus", so Raatz.
Aber, was können wir alle tun? Elektrogeräte sollten effizient betrieben, der Kühlschrank nicht direkt an die Wand stehen, da dessen Wärme gut abgeführt werden müsse, der Backofen nicht zu lange vorgeheizt, Kühlschrank oder -truhe nicht unnötig lange geöffnet, Wasserkocher nur mit der Wassermenge benutzt werden, die gerade benötigt wird.
Alles, was nicht gebraucht wird, ausschalten. "Viele Geräte verbrauchen Strom, obwohl sie anscheinend ausgeschaltet sind. Bei 30 Cent pro Kilowattstunde kann man sich ausrechen, was gespart werden kann, wenn man weiß, wieviel Strom ein Gerät noch verbraucht, wenn es nicht ausgeschaltet ist. Wer sich die Messung sparen will, kann auch in eine schaltbare Steckerleiste investieren und darüber mehrere Geräte über einem Schalter ausschalten", so Raatz.
Auch durch die Nutzung effizienterer Geräte könnten Stromkosten reduziert werden. Das bekannte Energielabel an den Elektrogeräten wurde am 1 März durch das EU-Energielabel 2021 ersetzt. Von A bis G und in verschiedenen Farben wird die Energieeffizienz beschrieben, von A, in dunkelgrün und mit sehr guter Energieeffizienz bis G, in rot, was eine schlechte Energieeffizienz bescheinigt. Im Herbst solle dieses Label auch für Lampen und Leuchtmittel aufgelegt werden. "Gerade hier gab es in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung. Ein LED-Leuchtmittel braucht 80 Prozent weniger Strom, um dieselbe Lichtleistung zu erzeugen, wie eine Glühbirne", sagte Raatz.
Auch für die effizientere Wärmeerzeugung gibt es einfache Mittel. "Der Austausch einer älteren Heizungspumpe durch eine elektrisch geregelte mit einer maximalen Leistung von 18 Watt ist eine gute Idee. Die Investitionen von etwa 300 Euro haben sich nach zwei bis drei Jahren durch die Stromeinsparung bezahlt gemacht, danach spart man Jahr für Jahr Geld und Strom", sagte Raatz. Die Räume richtig zu heizen, Thermostate nicht voll aufzudrehen, da die Räume dadurch nicht schneller warm würden, waren weitere Hinweise von Fachmann.
"Ein energieeffizientes Heizen vermindert den CO2 Ausstoß um durchschnittlich 190 Kilogramm pro Jahr. Im Einfamilienhaus und auf 150 Quadratmetern Wohnfläche sind das 60 Euro pro Jahr Kostenersparnis", so Raatz, der am Ende auch das Stoßlüften hinwies. Denn gute Luft ist das, was wir alle für ein gesundes Leben brauchen. Drinnen und draußen.
Am Ende wies er auf die Infobroschüre "Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2021" des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.
Der nächste QS-Talk zum Thema Denkmalschutz trifft Klimaschutz findet am Dienstag, 6. April ab 17 Uhr statt.