Jede Maßnahme zählt
Quartierssanierung bot Veranstaltungsreihe Dämmen und Sparen in allen Quartieren an
von Diana Wetzestein
08. Februar 2024_Werra-Meißner-Kreis. Wärme und Strom werden täglich gebraucht. In naher Zukunft sollen sie zum größten Teil aus regenerativen Energiequellen gespeist und somit der Ausstoß an CO2 reduziert werden. „Wir brauchen eine Energiewende, aber mehr noch braucht es eine Wärmewende“, sagte Eschweges Bürgermeister Alexander Heppe zu den Teilnehmenden der Veranstaltung „Dämmen und Sparen“ im Rathaussaal in Eschwege. Auch in Germerode, Witzenhausen, Herleshausen und Großalmerode machte das Team der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis zwischen Dezember und Februar Station.
Das Beratungsteam hatte viele Informationen im Gepäck, Beispiele für kleine Maßnahmen, Dämmstoffe, Baustoffe und Ratschläge, die auch in Eigenleistung durchgeführt werden können. „Die Abfrage bei den Teilnehmenden ergab, dass der überwiegende Teil großes Interesse an Informationen über die verschiedenen Dämm-Maßnahmen hat, vor allem auch für Fachwerk-Gebäude, von denen es im gesamten Kreis ja sehr viele gibt“, sagte Catharina Muilwijk, Moderatorin dieser Veranstaltungsreihe. „Ob Fachwerk oder nicht, Wärmeverluste kosten Energie und Geld. Je mehr Energie gebraucht wird, desto mehr muss erzeugt werden. Darum gilt es, den Energieverbrauch zu reduzieren“, so die Mitarbeiterin der KEEA GmbH.
Armin Raatz, Geschäftsführer der KEEA GmbH, sprach in seinem Kurzvortrag die Schwachstellen an Gebäuden an, die es zu beheben gelte. „Ein Gebäude müssen Sie sich wie einen löchrigen Eimer vorstellen. Je mehr Löcher vorhanden sind, desto mehr Wasser muss man einfüllen, damit ein bestimmter Wasserstand gehalten werden kann. Das Wasser steht hier stellvertretend für die Heizenergie“, sagte er. Vom Keller bis zum Dachgeschoss, durch Fenster, Türen und Wände, könne Wärme verloren gehen. Zudem sollten die Temperaturen an den Innenwänden nicht zu niedrig, die Innenluft nicht zu feucht sein, um Schimmelbildung zu verhindern, so Raatz.
Die steigenden Energiekosten stellte er am Beispiel von Heizöl vor. „2023 lag der Literpreis bei 1,22 Euro, in drei Jahren soll dieser auf 1,62 Euro steigen. 370 Liter Heizöl entsprechen einer Tonne CO2. Der Preis dafür wird sich bis 2026 von 30 Euro pro Tonne auf 60 Euro verdoppeln“, so Raatz.
In seinem Kurzvortrag erklärte Werner Jäschke, Sanierungsmanager der Quartierssanierung, die Möglichkeiten und Arbeitsweise einer Wärmebildkamera bei einem WärmeCheck. „Wir machen keine Röntgenaufnahmen, sondern die Wärmebildkamera zeigt die Temperaturverteilung an der Oberfläche an“, so Jäschke. Mit bloßem Auge sei nicht zu erkennen, wo die Wärme verloren gehe. Durch eine Thermografie-Aufnahme in der Winterzeit hingegen schon. Darum warb Jäschke noch einmal für den kostenfreien WärmeCheck der Quartierssanierung, den die Gebäudeeigentürmer innerhalb der Quartiere in Anspruch nehmen können. „Wir identifizieren die Energieverluste Ihres Gebäudes, damit Sie die Sanierungsmaßnahmen gezielt vornehmen und Geld sparen können“, so Jäschke, der die Vorgehensweise anhand von Beispielfotos erläuterte.
Im Anschluss konnten sich die Teilnehmenden über Fenster-Dichtungen, Kellerdeckendämmung und verschiedene Dämmstoffe, die als Muster auslagen, informieren. Auch über das nachträgliche Dämmen von Rolladenkasten oder das nachträgliche Einfräsen einer Dichtung beim bestehenden Holzfenster wurde informiert. Denn auch kleine Maßnahmen haben einen positiven Effekt.
„Die Investitionskosten rechnen sich vielleicht nicht sofort, dafür werden aber sofort Energiekosten eingespart und der Wert der Immobilie steigt“, sagte Dr. Philipp Kanzow, Kreisbeigeordneter und Projektleiter der Quartierssanierung in einer vorangegangenen Veranstaltung.
Im Anschluss kündigte die Quartierssanierung ein WebSeminar „Dämmen und Sparen“ an, das im März angeboten wird. Das nächste WebSeminar „Fördermittel-Update 2024“, wird am 20. Februar um 18 Uhr durchgeführt. Anmeldung dazu unter: www.quartierssanierung-wmk.de/web-seminar
Hier finden Sie:
Umfängliche Informationen zum Thema Dämmung: Dämmen lohnt sich!
Interessante Informationen von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): Zukunft Zuhause
Tipps, Checklisten und Angebote der LEA Landesenergieagentur Hessen: Immobilie energetisch modernisieren