Quartierssanierung berät auch bei barrierefreiem Umbau
von Diana Wetzestein
4. August 2021_Herleshausen. Vom Balkon ihres Hauses aus haben Susanne und Stephan Adam einen herrlichen Blick in Richtung Eisenach. 1995 haben sie ihr Haus gebaut, 1996 konnten sie mit ihrem Sohn Sebastian einziehen. Stephan Adam ist gelernter Maurer, hat später bei der Gemeinde Herleshausen eine leitende Stelle beim Bauhof gehabt. „Ein Jahr lang war alles richtig gut, dann kam 1992 die erste Krebsdiagnose“, sagt der heute 57-Jährige. Das Leben der Familie wurde aus den Angeln gerissen. Pflegebett und Rollstuhl mussten angeschafft werden, er war plötzlich auf Hilfe angewiesen. In ihrer kleinen Wohnung war kein Platz für dieses andere Leben.
Im neuen Haus konnten sie den Alltag dann gemeinsam auf einer Etage gestalten, für alle wurde es leichter. Es gibt keine hochstehenden Türschwellen, dafür breite Durchgänge, alle Zimmer und ein kleines Badezimmer sind einfach zu erreichen. Stephan Adam hat es geplant und vor 26 Jahren die Mauern noch selber hochgezogen. Hier hat er sich immer wieder von seinen Chemotherapien erholen können. Auch die ehrenamtliche Arbeit als Volleyballtrainer und das Engagement in der Gemeinde gaben ihm viel Kraft. Als ihn 2018 ein Herzinfarkt trifft, wird es wieder schwerer. Jetzt zeigte sich, dass auch das kleine Badezimmer, in den 1990er-Jahren mit Badewanne und Waschbecken eingerichtet, nicht mehr funktionierte.
„Wir brauchen Sicherheit im Tagesablauf, ich bin noch berufstätig und kann nicht immer hier sein, das Badezimmer muss für meinen Mann ein sicherer Ort sein, an dem die Körperpflege eine Wohltat ist und keine unangenehme Aktion“, sagt Susanne Adam. Von der kostenlosen Beratung durch die Quartierssanierung hätten sie von ihrer Mutter erfahren, die als Kümmerin anfangs mithalf, den Service der Quartierssanierung bekannt zu machen. Im vergangenen Oktober seien Mirijam Holzhauer und Werner Jäschke vor Ort gewesen und alles im Detail besprochen worden. Im März dieses Jahres wurde es innerhalb von vier Wochen umgebaut.
Ihnen sei wichtig gewesen, dass das neue Bad nicht nur funktional, sondern auch modern und hochwertig wird. „Die Unterstützung durch die Quartierssanierung war wirklich eine große Hilfe, viele Details, die Frau Holzhauer uns vorgeschlagen hat, hätten wir sonst nicht erfahren“, so Susanne Adam. Holzhauer gab auch die Hinweise für die Beantragung der Zuschüsse bei der Pflegekasse und aus dem Programm „Landesförderung zum behindertengerechten Umbau von selbstgenutztem Wohneigentum“, insgesamt konnten so 20 Prozent der Investitionskosten bezuschusst werden.
Das nur sieben Quadratmeter kleine Bad hat jetzt eine Schiebetür, Fußbodenheizung und bodentiefe Dusche mit flexiblen, einklappbaren Glaswänden. Vor allem die Schulterbrause ist ein Highlight, aber auch Lichtleisten und edle Haltegriffe und rutschfester Granitboden und eine ausziehbare Handbrause am unterfahrbaren Waschtisch. Stephan Adam braucht auf Schritt und Tritt seinen Rollator. Wie es morgen sein wird, kann niemand vorhersagen. „Mir ist es wichtig, dass es für meine Frau nicht zu schwer wird und dass wir als Familie zusammenleben können, egal, was kommt“, sagt er. Und dass der Umbau eine gute Entscheidung war, die es allen leichter macht.
Am 29. Oktober 2021 und nur knapp 12 Wochen nach diesem Interview ist Stephan Adam verstorben. Die Anteilnahme der Mitarbeiter:innen der Quartierssanierung im WMK gilt seiner Familie.
Quartierssanierung berät auch bei barrierefreiem Umbau
von Diana Wetzestein
4. August 2021_Herleshausen. Vom Balkon ihres Hauses aus haben Susanne und Stephan Adam einen herrlichen Blick in Richtung Eisenach. 1995 haben sie ihr Haus gebaut, 1996 konnten sie mit ihrem Sohn Sebastian einziehen. Stephan Adam ist gelernter Maurer, hat später bei der Gemeinde Herleshausen eine leitende Stelle beim Bauhof gehabt. „Ein Jahr lang war alles richtig gut, dann kam 1992 die erste Krebsdiagnose“, sagt der heute 57-Jährige. Das Leben der Familie wurde aus den Angeln gerissen. Pflegebett und Rollstuhl mussten angeschafft werden, er war plötzlich auf Hilfe angewiesen. In ihrer kleinen Wohnung war kein Platz für dieses andere Leben.
Im neuen Haus konnten sie den Alltag dann gemeinsam auf einer Etage gestalten, für alle wurde es leichter. Es gibt keine hochstehenden Türschwellen, dafür breite Durchgänge, alle Zimmer und ein kleines Badezimmer sind einfach zu erreichen. Stephan Adam hat es geplant und vor 26 Jahren die Mauern noch selber hochgezogen. Hier hat er sich immer wieder von seinen Chemotherapien erholen können. Auch die ehrenamtliche Arbeit als Volleyballtrainer und das Engagement in der Gemeinde gaben ihm viel Kraft. Als ihn 2018 ein Herzinfarkt trifft, wird es wieder schwerer. Jetzt zeigte sich, dass auch das kleine Badezimmer, in den 1990er-Jahren mit Badewanne und Waschbecken eingerichtet, nicht mehr funktionierte.
„Wir brauchen Sicherheit im Tagesablauf, ich bin noch berufstätig und kann nicht immer hier sein, das Badezimmer muss für meinen Mann ein sicherer Ort sein, an dem die Körperpflege eine Wohltat ist und keine unangenehme Aktion“, sagt Susanne Adam. Von der kostenlosen Beratung durch die Quartierssanierung hätten sie von ihrer Mutter erfahren, die als Kümmerin anfangs mithalf, den Service der Quartierssanierung bekannt zu machen. Im vergangenen Oktober seien Mirijam Holzhauer und Werner Jäschke vor Ort gewesen und alles im Detail besprochen worden. Im März dieses Jahres wurde es innerhalb von vier Wochen umgebaut.
Ihnen sei wichtig gewesen, dass das neue Bad nicht nur funktional, sondern auch modern und hochwertig wird. „Die Unterstützung durch die Quartierssanierung war wirklich eine große Hilfe, viele Details, die Frau Holzhauer uns vorgeschlagen hat, hätten wir sonst nicht erfahren“, so Susanne Adam. Holzhauer gab auch die Hinweise für die Beantragung der Zuschüsse bei der Pflegekasse und aus dem Programm „Landesförderung zum behindertengerechten Umbau von selbstgenutztem Wohneigentum“, insgesamt konnten so 20 Prozent der Investitionskosten bezuschusst werden.
Das nur sieben Quadratmeter kleine Bad hat jetzt eine Schiebetür, Fußbodenheizung und bodentiefe Dusche mit flexiblen, einklappbaren Glaswänden. Vor allem die Schulterbrause ist ein Highlight, aber auch Lichtleisten und edle Haltegriffe und rutschfester Granitboden und eine ausziehbare Handbrause am unterfahrbaren Waschtisch.
Stephan Adam braucht auf Schritt und Tritt seinen Rollator. Wie es morgen sein wird, kann niemand vorhersagen. „Mir ist es wichtig, dass es für meine Frau nicht zu schwer wird und dass wir als Familie zusammenleben können, egal, was kommt“, sagt er. Und dass der Umbau eine gute Entscheidung war, die es allen leichter macht.
Am 29. Oktober 2021, nur knapp 12 Wochen nach diesem Interview, ist Stephan Adam verstorben.Die Anteilnahme der Mitarbeiter:innen der Quartierssanierung gilt seiner Familie.