Photovoltaik für die Energiewende
von Diana Wetzestein
Seit 20 Jahren werden Photovoltaikanlagen in Deutschland über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) gefördert. Mit der aktuellen Überarbeitung gibt es verschiedene Änderungen und eine weitere Reduzierung der Vergütung.
Werra-Meißner-Kreis. Sonnenstrom kann man ernten. Mit einer Solarthermieanlage oder Photovoltaik (PV) auf angeblich wertlosen Flächen, wie Dächern, Industriebrachen, landwirtschaftlichen Flächen und neuerdings sogar auf Baggerseen. PV gilt als klimafreundlich und nachhaltig, doch viele Menschen stellen sich derzeit die Frage: lohnt eine PV-Anlage noch?
"Auf jeden Fall! Denn jeder Haushalt und Gewerbebetrieb muss Energie einsparen und sollte seine Flächen nutzen, um Sonnenenergie zu ernten. Mit jedem Jahr steigt die Kosteneinsparung. Wer noch ein Elektroauto oder ein E-Bike mit dem selbst erzeugten Strom auftankt, hat einen zusätzlichen finanziellen Vorteil und schont das Klima ", sagt Erster Kreisbeigeordneter Dr. Rainer Wallmann, der als Projektleiter der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis die kostenlose Beratung zu Energiethemen durch das Team des Sanierungsmanagements empfiehlt. Mittlerweile gebe es gute Speichertechnik, durch die der am Tag erzeugte Strom auch dann zur Verfügung stehe, wenn die Sonne nicht scheine.
Das bestätigt auch Holger Schülbe, Projektkoordinator und Klimaschutzmanager des Kreises. “Wir erreichen eine Abdeckung von siebzig bis achtzig Prozent des Strombedarfs und zusätzlich spart jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde natürlich auch CO2 ein”, sagt er. PV-Anlagen seien ideal und vielseitig. "Schon die kleinen Solarstromanlagen, können an einem sonnigen Tag mit einem Modul etwa 310 Watt erzeugen. Als Stecker-PV-Anlagen können diese am Balkongeländer befestigt und über einen speziellen Stecker mit dem Stromnetz verbunden werden”, so Schülbe. Jährlich kämen so etwa 270 Kilowattstunden zusammen, die den Kühlschrank und Kleingeräte mit Strom versorgen könnten. “Mieter können mit ihrem Vermieter besprechen, ob sie solch eine Anlage installieren dürfen. Mit der eigenen Stromerzeugung kann man bis zu 80 Euro im Jahr einsparen”, so Schülbe.
Auch die größeren PV-Anlagen, die auf Einfamilienhäusern seit dem Jahr 2000 als sogenannte "Volleinspeiser" in Betrieb genommen und über 20 Jahre gefördert wurden, dürfen weiter Strom in das Stromnetz einspeisen. “Für diese ersten Anlagen ist die EEG-Förderung zwar ausgelaufen, sie bekommen leider nur noch eine sehr stark reduzierte Vergütung. Aber jetzt lohnt es sich für diese alten Anlagen, den Eigenverbrauch zu erhöhen, dann sinken die Stromkosten”, so Schülbe. Der Kostenvorteil für selbst produzierten Strom gegenüber zugekauftem Strom liege aber immer noch bei 26 Cent pro Kilowattstunde. Denn der Strompreis betrage aktuell 30 Cent und die Kosten für die Stromproduktion mit einer abgeschriebenen PV-Anlage lediglich etwa 4 Cent pro Kilowattstunde.
Vor allem die PV-Anlagen, die neu gebaut werden, lohnen sich. Die Vergütung über das EEG ist zwar für neue Anlagen gering, derzeit liegt sie bei etwa 8 Cent pro Kilowattstunde. Vor 20 Jahren waren es noch etwa 50 Cent, aber auch die Anlagenkosten sind seitdem erheblich günstiger. “Der selbst erzeugte Strom kann mit neuen Anlagen für weniger als 10 Cent produziert werden. Damit liefert er gegenüber dem Bezug vom Energieversorger einen Kostenvorteil von etwa 20 Cent pro Kilowattstunde”, so Schülbe.
Hintergrund:
Das Gesetzt zum Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) legt für Betreiber von Solarstromanlagen eine feste Vergütung für die Energie fest, die sie über einen Zeitraum von 20 Jahren ins Stromnetz einspeisen. Die Höhe der Einspeisevergütung richtet sich nach dem Monat der Inbetriebnahme und wird von der Bundesnetzagentur kontinuierlich neu festgelegt, um die Ausbaugeschwindigkeit der Solarstromerzeugung in Deutschland zu steuern. Zur Finanzierung der Anlage kann über eine Förderlinie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein zinsgünstiges Darlehen in Anspruch genommen werden.
Photovoltaik für die Energiewende
von Diana WetzesteinSeit 20 Jahren werden Photovoltaikanlagen in Deutschland über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) gefördert. Mit der aktuellen Überarbeitung gibt es verschiedene Änderungen und eine weitere Reduzierung der Vergütung.
von Diana WetzesteinWerra-Meißner-Kreis. Sonnenstrom kann man ernten. Mit einer Solarthermieanlage oder Photovoltaik (PV) auf angeblich wertlosen Flächen, wie Dächern, Industriebrachen, landwirtschaftlichen Flächen und neuerdings sogar auf Baggerseen. PV gilt als klimafreundlich und nachhaltig, doch viele Menschen stellen sich derzeit die Frage: lohnt eine PV-Anlage noch?
"Auf jeden Fall! Denn jeder Haushalt und Gewerbebetrieb muss Energie einsparen und sollte seine Flächen nutzen, um Sonnenenergie zu ernten. Mit jedem Jahr steigt die Kosteneinsparung. Wer noch ein Elektroauto oder ein E-Bike mit dem selbst erzeugten Strom auftankt, hat einen zusätzlichen finanziellen Vorteil und schont das Klima ", sagt Erster Kreisbeigeordneter Dr. Rainer Wallmann, der als Projektleiter der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis die kostenlose Beratung zu Energiethemen durch das Team des Sanierungsmanagements empfiehlt. Mittlerweile gebe es gute Speichertechnik, durch die der am Tag erzeugte Strom auch dann zur Verfügung stehe, wenn die Sonne nicht scheine.
Das bestätigt auch Holger Schülbe, Projektkoordinator und Klimaschutzmanager des Kreises. “Wir erreichen eine Abdeckung von siebzig bis achtzig Prozent des Strombedarfs und zusätzlich spart jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde natürlich auch CO2 ein”, sagt er. PV-Anlagen seien ideal und vielseitig. "Schon die kleinen Solarstromanlagen, können an einem sonnigen Tag mit einem Modul etwa 310 Watt erzeugen. Als Stecker-PV-Anlagen können diese am Balkongeländer befestigt und über einen speziellen Stecker mit dem Stromnetz verbunden werden”, so Schülbe. Jährlich kämen so etwa 270 Kilowattstunden zusammen, die den Kühlschrank und Kleingeräte mit Strom versorgen könnten. “Mieter können mit ihrem Vermieter besprechen, ob sie solch eine Anlage installieren dürfen. Mit der eigenen Stromerzeugung kann man bis zu 80 Euro im Jahr einsparen”, so Schülbe.
Auch die größeren PV-Anlagen, die auf Einfamilienhäusern seit dem Jahr 2000 als sogenannte "Volleinspeiser" in Betrieb genommen und über 20 Jahre gefördert wurden, dürfen weiter Strom in das Stromnetz einspeisen. “Für diese ersten Anlagen ist die EEG-Förderung zwar ausgelaufen, sie bekommen leider nur noch eine sehr stark reduzierte Vergütung. Aber jetzt lohnt es sich für diese alten Anlagen, den Eigenverbrauch zu erhöhen, dann sinken die Stromkosten”, so Schülbe. Der Kostenvorteil für selbst produzierten Strom gegenüber zugekauftem Strom liege aber immer noch bei 26 Cent pro Kilowattstunde. Denn der Strompreis betrage aktuell 30 Cent und die Kosten für die Stromproduktion mit einer abgeschriebenen PV-Anlage lediglich etwa 4 Cent pro Kilowattstunde.
Vor allem die PV-Anlagen, die neu gebaut werden, lohnen sich. Die Vergütung über das EEG ist zwar für neue Anlagen gering, derzeit liegt sie bei etwa 8 Cent pro Kilowattstunde. Vor 20 Jahren waren es noch etwa 50 Cent, aber auch die Anlagenkosten sind seitdem erheblich günstiger. “Der selbst erzeugte Strom kann mit neuen Anlagen für weniger als 10 Cent produziert werden. Damit liefert er gegenüber dem Bezug vom Energieversorger einen Kostenvorteil von etwa 20 Cent pro Kilowattstunde”, so Schülbe.
Hintergrund:
Das Gesetzt zum Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) legt für Betreiber von Solarstromanlagen eine feste Vergütung für die Energie fest, die sie über einen Zeitraum von 20 Jahren ins Stromnetz einspeisen. Die Höhe der Einspeisevergütung richtet sich nach dem Monat der Inbetriebnahme und wird von der Bundesnetzagentur kontinuierlich neu festgelegt, um die Ausbaugeschwindigkeit der Solarstromerzeugung in Deutschland zu steuern. Zur Finanzierung der Anlage kann über eine Förderlinie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein zinsgünstiges Darlehen in Anspruch genommen werden.