Vor- und Nachteile der Elektromobilität

Im WebSeminar der Quartierssanierung gab es wichtige Hinweise 

von Diana Wetzestein
22.02.2022_Werra-Meißner-Kreis. Energiewende ist aktuell ein wichtiges Thema. Private Haushalte sowie Gewerbe verbrauchen zu viel Energie für Strom- und Wärmeerzeugung. Zudem muss die Mobilität zeitnah umgestellt werden. Für das Jahr 2030 wird die Anzahl der zugelassenen Elektrofahrzeuge nach Plänen der Bundesregierung bei 15 Millionen liegen. Höchste Zeit, sich damit zu beschäftigen, denn Mobilität und Energiewende geht alle etwas an. 
Im WebSeminar „Elektromobilität“ der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis sprach Referent Armin Raatz, KEEA GmbH, die Fragen an, die sich bei vielen Verbraucher:innen auftun. „Für viele ist E-Mobilität noch nicht verständlich genug. Um sich vorstellen zu können, wie es mit einem E-Auto im Alltag funktioniert, muss noch viel Aufklärungsarbeit gemacht werden“, so Raatz zu Beginn des einstündigen Vortrages.  

Derzeit könne eine Fahrstrecke von 100 Kilometern für 1,50 bis 2 Euro “Tankkosten” zurückgelegt werden, wenn der Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage (PV) käme. Mit Strom aus dem Netz für sei das für 4 bis 6 Euro möglich. Viele Verbraucher:innen interessieren sich auch darum aktuell für eine PV-Anlage  
„Mit einem Quadratmeter PV-Anlage kann man ausreichend Strom ernten, um damit 1.000 Kilometer mit einem E-Fahrzeug zurückzulegen. E-Mobilität macht überhaupt nur Sinn, wenn wir mit Ökostrom auftanken können. Und dazu vielleicht noch eine eigene PV-Anlage den Strom produziert, der für das E-Fahrzeug und den Haushalt genutzt wird“, so Raatz, der darauf hinwies, dass ein Kleinwagen mit 36 kWh voll aufgeladen sei und damit eine Strecke von bis zu 200 Kilometern gefahren werden könne.   

Die Förderbedingungen werden aktuell von der Bundesregierung überarbeitet, eine Befreiung von der KfZ-Steuer für zehn Jahre, bis zu 9.000 Euro Innovationsprämie für E-Autos bis zu einer Anschaffungssumme von 40.000 Euro gibt es derzeit. 
Und auch für das Klima rechne es sich. “Wenn ich das Auto mit Strom aus der Steckdose lade, halbiere ich schon jetzt die CO2-Emissionen, mit dem Laden über die eigene PV-Anlage oder Ökostrom reduzieren sie sich noch einmal erheblich gegenüber den Emissionen, die bei der Nutzung von Verbrennermotoren entstehen”, so Raatz.  
Vorgestellt wurden die verschiedenen Lademöglichkeiten zu Hause oder unterwegs, von der Schukostecktdose bis zum CCS-Schnelllade-Stecker. Neben allen Vorteilen für das Klima und den Energieverbrauch, gibt es natürlich auch Nachteile. Diese liegen aber vor allem darin, dass das Aufladen der Batterie in die Reisezeit mit einbezogen werden muss. Zudem sind die Schnellladenetze in Deutschland noch nicht so gut ausgebaut und die verschiedenen Bezahlsysteme sorgen für Verwirrung.  

Dennoch, die Entwicklung der E-Mobilität ist auf einem guten Weg, bei zunehmender Stromerzeugung aus Sonne und Wind sinken auch die zukünftigen Emissionen für die Herstellung und den Betrieb von Elektrofahrzeugen. „Wir müssen uns nach über 100 Jahren Verbrennermotor erst an die neue Mobilität gewöhnen. Die Autos sind leiser, brauchen keine Wartung von Motor, Öl, Zahnriemen, Abgasanlage oder Getriebe und die Lebensdauer einer Batterie kann über 500.000 Kilometern liegen“, so Raatz. 
Die Entscheidung, ob eine Umstellung vom Verbrenner auf E-Mobilität jetzt oder erst später ansteht, müssen die Autofahrer:innen selber treffen, viele Argumente, darunter auch finanzielle, sprechen dafür. Das Autofahren auf ein Minimum zu reduzieren, ist aber immer noch die beste Möglichkeit, um Energie einzusparen und das Klima zu schonen. 
Im nächsten WebSeminar „PV-Solarstrom – Eigennutzung optimieren“ am Dienstag, 29. März ab 17 Uhr, geht es um Mieterstrom, Stecker-Solarmodule und Energiemanager.