QS-Talk gab interessante Einblicke in eine sinnvolle Technik
von Diana Wetzestein
4. Mai 2021_Werra-Meißner-Kreis. Vor fast 350 Jahren war der Wunsch bereits geboren, Wärme aus der Umwelt für das Heizen zu nutzen. Vor 270 Jahren wurden mehrere Patente für Wärmepumpen angemeldet und während der Ölkrise in den 1970er Jahren nahm diese Technik dann an Fahrt auf. In Wien werden Wärmetauscher im Abwassersystem eingesetzt, um wertvolle Energie zu gewinnen. Und auch hier begrüßt der Erste Kreisbeigeordnete, Dr. Rainer Wallmann, den Online-Talk zu diesem Thema. Als Projektleiter der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis sei es ihm wichtig, jetzt alle Möglichkeiten vorzustellen, wie Energie sinnvoll genutzt und eingespart werden könne. “heute muss man nicht auf den Wohnkomfort verzichten, wenn man Energie einsparen und das Klima schützen will”, sagte er. Die Wärmepumpentechnik sei ein gutes Beispiel dafür.
"Von 2014 bis 2020 hat sich der Absatz von Wärmepumpentechnik von 58.000 auf 120.000 Stück fast verdoppelt, das zeigt deutlich, dass viele Gebäudeeigentümer*innen darin eine Alternative zu fossilen Brennstoffen sehen", sagte Armin Raatz. Der Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienz KEEA GmbH stellte Anfang Mai gemeinsam mit Helmut Niemeyer, Sanierungsberater der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis (QS), innerhalb der QS-Veranstaltungsreihe "Quartierstalk" die “Wärmepumpen zur Raumbeheizung” vor.
Derzeit werden in Deutschland auch Heizungstechnik über Einzelmaßnahmen zur Sanierung von Wohngebäuden gefördert. Von 35 bis zu 50 Prozent Zuschuss sind zu bekommen, wenn Erneuerbare Energien eingesetzt werden. Darum ist auch die Wärmepumpe förderfähig. "Sie funktioniert nach dem physikalischen Gesetz, dass Gas beim Verdampfen die Energie aus seiner Umgebung entzieht. Dieses Gas wird wieder flüssig, wenn es unter Druck verdichtet wird. Aber jetzt ist es wärmer als vorher, weil die zuvor entzogene Umgebungsenergie wieder frei wird. Der Kühlschrank funktioniert nach diesem Prinzip. Im Kühlraum oder Eisfach ist ein Kammersystem verbaut, in dem Kühlmittel verdampft und dabei Energie entzogen wird. Im Kompressionsgerät wird das Gas verdichtet und wieder verflüssigt, die zuvor aufgenommene Energie wird als Wärme frei und in den Raum abgegeben", erklärt Raatz.
Entscheidend dabei sei die Jahresarbeitszahl (JAZ), die das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärme und dem elektrischen Strom angebe, der für den Antrieb der Wärmepumpe nötig sei. "Eine JAZ von drei sagt zum Beispiel aus, dass durch den Einsatz einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme gewonnen werden können. Welche Wärmepumpe die richtige für das jeweilige Haus ist, hängt auch von der Jahresarbeitszahl ab. Entscheidend ist aber vor allem der Temperaturunterschied, der überbrückt werden muss. Ist dieser Unterschied klein, braucht es weniger Strom, um die Wärmepumpe zu betreiben. Aber im Winter muss mehr Energie eingesetzt werden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen", sagte Helmut Niemeyer.
Wenn Wärmepumpen mit einem Niedertemperaturheizsystem, einer Fußbodenheizung, Gebläsekonvektor oder Heizkörperverstärker eingesetzt werden, sind sie energiesparend. Sorgfältige Planung und Auslegung der Anlage seien wichtig, der benötigte Energiebedarf könne berechnet und die Vorlauftemperatur durch Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle abgesenkt werden, so Niemeyer, der auch die Unterschiede zwischen Luft-, Wasser- und Erdwärmetechnik erläuterte. "Leider gibt es im Werra-Meißner-Kreis für die Tiefenbohrungen keine guten Voraussetzungen. Entweder sind sie wasserwirtschaftlich unzulässig oder ungünstig. Der Luft, dem Wasser oder der nahen Erdoberfläche die Wärme per Wärmepumpentechnik zu entziehen, sei aber auch im Werra-Meißner-Kreis eine Möglichkeit, ein Stück Energiewende zu meistern.
QS-Talk gab interessante Einblicke in eine sinnvolle Technik
von Diana Wetzestein4. Mail 2021_Werra-Meißner-Kreis. Vor fast 350 Jahren war der Wunsch bereits geboren, Wärme aus der Umwelt für das Heizen zu nutzen. Vor 270 Jahren wurden mehrere Patente für Wärmepumpen angemeldet und während der Ölkrise in den 1970er Jahren nahm diese Technik dann an Fahrt auf. In Wien werden Wärmetauscher im Abwassersystem eingesetzt, um wertvolle Energie zu gewinnen. Und auch hier begrüßt der Erste Kreisbeigeordnete, Dr. Rainer Wallmann, den Online-Talk zu diesem Thema. Als Projektleiter der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis sei es ihm wichtig, jetzt alle Möglichkeiten vorzustellen, wie Energie sinnvoll genutzt und eingespart werden könne. “heute muss man nicht auf den Wohnkomfort verzichten, wenn man Energie einsparen und das Klima schützen will”, sagte er. Die Wärmepumpentechnik sei ein gutes Beispiel dafür.
Armin Raatz, Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienzagentur KEEA GmbH, erläuterte unter dem Titel "Dämmstoff / Dämmsysteme – Mat"Von 2014 bis 2020 hat sich der Absatz von Wärmepumpentechnik von 58.000 auf 120.000 Stück fast verdoppelt, das zeigt deutlich, dass viele Gebäudeeigentümer*innen darin eine Alternative zu fossilen Brennstoffen sehen", sagte Armin Raatz. Der Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienz KEEA GmbH stellte Anfang Mai gemeinsam mit Helmut Niemeyer, Sanierungsberater der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis (QS), innerhalb der QS-Veranstaltungsreihe "Quartierstalk" die “Wärmepumpen zur Raumbeheizung” vor.
Derzeit werden in Deutschland auch Heizungstechnik über Einzelmaßnahmen zur Sanierung von Wohngebäuden gefördert. Von 35 bis zu 50 Prozent Zuschuss sind zu bekommen, wenn Erneuerbare Energien eingesetzt werden. Darum ist auch die Wärmepumpe förderfähig. "Sie funktioniert nach dem physikalischen Gesetz, dass Gas beim Verdampfen Energie aus seiner Umgebung entzieht. Dieses Gas wird wieder flüssig, wenn es unter Druck verdichtet wird. Aber jetzt ist es wärmer als vorher, weil die zuvor entzogene Umgebungsenergie wieder frei wird. Der Kühlschrank funktioniert nach diesem Prinzip. Im Kühlraum oder Eisfach ist ein Kammersystem verbaut, in dem Kühlmittel verdampft und dabei Energie entzogen wird. Im Kompressionsgerät wird das Gas verdichtet und wieder verflüssigt, die zuvor aufgenommene Energie wird als Wärme frei und in den Raum abgegeben", erklärt Raatz.
Entscheidend dabei sei die Jahresarbeitszahl (JAZ), die das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärme und dem elektrischen Strom angebe, der für den Antrieb der Wärmepumpe nötig sei. "Eine JAZ von drei sagt zum Beispiel aus, dass durch den Einsatz einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme gewonnen werden können. Welche Wärmepumpe die richtige für das jeweilige Haus ist, hängt auch von der Jahresarbeitszahl ab. Entscheidend ist aber vor allem der Temperaturunterschied, der überbrückt werden muss. Ist dieser Unterschied klein, braucht es weniger Strom, um die Wärmepumpe zu betreiben. Aber im Winter muss mehr Energie eingesetzt werden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen", sagte Helmut Niemeyer.
Wenn Wärmepumpen mit einem Niedertemperaturheizsystem, einer Fußbodenheizung, Gebläsekonvektor oder Heizkörperverstärker eingesetzt werden, sind sie energiesparend. Sorgfältige Planung und Auslegung der Anlage seien wichtig, der benötigte Energiebedarf könne berechnet und die Vorlauftemperatur durch Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle abgesenkt werden, so Niemeyer, der auch die Unterschiede zwischen Luft-, Wasser- und Erdwärmetechnik erläuterte. "Leider gibt es im Werra-Meißner-Kreis für die Tiefenbohrungen keine guten Voraussetzungen. Entweder sind sie wasserwirtschaftlich unzulässig oder ungünstig. Der Luft, dem Wasser oder der nahen Erdoberfläche die Wärme per Wärmepumpentechnik zu entziehen, sei aber auch im Werra-Meißner-Kreis eine Möglichkeit, ein Stück Energiewende zu meistern.