Heizen mit (Scheit)Holz
von Diana Wetzestein
6. Juli 2021_Meißner-Abterode. Wo sonst Blumen und Hecken dem Grundstück einen Rahmen geben, liegen in Meißner-Abterode Baumstämme. Direkt hinter dem Gartenzaun türmt sich ein Rohholzberg aus Eiche, Buche, Lärche und Fichte über zwei Meter hoch auf, daneben ganze und gespaltene Meterstücke, aufgestapelt und abgedeckt. Stefan Zinngrebe macht das Brennholz für sein Haus selber. Und stellte seine Art damit zu Heizen Mitte Juli beim QS-Talk der Quartiersanierung vor.
Familie Zinngrebe lebt mit drei Generationen im Mehrfamilienhaus Baujahr 1968. Das ist auch das Geburtsjahr von Stefan Zinngrebe, er kennt es nur mit zentraler Holzheizung. Vor acht Jahren tauschte er den alten Kessel gegen einen modernen Scheitholzkessel aus. "Ich habe mich bewusst dazu entschieden, weiterhin mit Holz zu heizen", sagte er. "Wir verbrauchen etwa 20 Raummeter Holz im Jahr, die kaufe ich für 50 Euro den Raummeter direkt in der Umgebung ein. Den Transport in den Garten organisiere ich, habe dann das ganze Jahr über Zeit, es ofenfertig zu machen. Mit der Motorsäge kann ich umgehen. Holz zu sägen, für mich ist das eine einfache Sache", sagte der 53-jährige Triebfahrzeugführer und dass er sich jetzt noch fit genug fühle, das auch noch eine ganze Zeit lang tun zu können.
Das Holz "wandert", vom Rohholzstapel unter die Plane, dann in den Schuppen, von dort in den Heizungskeller, wo die warme Luft das Holz noch einmal gut durchtrocknet. "Ich fülle ab Herbst den Brenner einmal am Tag auf, der heizt dann die zwei Wasserspeicher, insgesamt 2.000 Liter auf, die wir zum Heizen für das ganze Haus brauchen", so Zinngrebe. Im Sommer ist der Scheitholzkessel aus, wenn warmes Wasser gebraucht wird, springt noch der Ölkessel an.
Nach einer Beratung durch das Team der Quartierssanierung habe er sich nun für den Austausch des Ölkessels gegen einen Pelletkessel entschieden, der an den Scheitholzkessel angeschlossen werden könne. Das Brenngut werde dann automatisch zugeführt und brennt auch, wenn Zinngrebes mal ein paar Tage nicht zuhause sein sollten. Die Kosten der Umrüstung werden mit 45 Prozent gefördert.
Die Beratung durch das QS-Team habe zudem ergeben, dass Zinngrebe noch weitere energetische Modernisierungsmaßnahmen vornehmen könnten. Darunter die Dämmung der Gebäudehülle. "Wenn wir die Fassade sanieren, könnten wir diese auch dämmen und würden am Ende noch weniger Holz verbrauchen", so Zinngrebe. Auch dafür gebe es dann Fördermittel, die er gerne in Anspruch nehmen werde, um das Klima weiter zu entlasten.