WebSeminar liefert die Antworten
von Diana Wetzestein
27. April 2021_Werra-Meißner-Kreis.Behaglichkeit. Das Wort beschreibt ein Raumklima, in dem sich ein Mensch wohlfühlt. Bei einer Raumlufttemperatur von unter 14 Grad wird das meist als unbehaglich kalt empfunden, zwischen 19 bis etwa 26 Grad als behaglich und bei über 28 Grad Celsius als unbehaglich warm. Was diese Behaglichkeit und die dazugehörigen Temperaturen mit dem Thema Dämmen zu tun hat, wurde im WebSeminar der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis dargestellt.
In der Online-Reihe der Quartierssanierung sieht der Erste Kreisbeigeordente, Dr. Rainer Wallmann, eine wichtige Informationsplattform für die Bürger*innen des Kreises. “Hier werden Themen besprochen, die alle Gebäudeeigentümer*innen früher oder später betreffen. In diesem Format sind auch Gespräche der Teilnehmer*innen mit dem Referenten oder Personen des Sanierungsmanagements möglich. Je früher mit der Umrüstung auf erneuerbare Energien, der Dämmung oder auch mit dem barrierefreien Umbau begonnen wird, desto besser ist es für die Energiewende und den Klimaschutz”, so der Projektleiter Dr. Wallmann.
Armin Raatz, Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienzagentur KEEA GmbH, erläuterte unter dem Titel "Dämmstoff / Dämmsysteme – Materialien / Eigenschaften" Ende April das Zusammenspiel zwischen dem Heizen, der Dämmung, dem Raumklima und der Behaglichkeit. "Die Wärme aus den Innenräumen fließt immer wieder nach außen ab, den Ausgleich schaffe ich durch das Heizen. Wenn aber die Decken und Wände nicht gedämmt sind, muss man viel heizen, damit die Innenwände warm bleiben", so Raatz. Er rät zu einer Dämmung, um weniger Energie zu verbrauchen und Geld zu sparen.
Die Angst, dass ein nachträglich gedämmtes Gebäude im Innenbereich Schimmel bildet, gibt es häufig, Bilder über verschimmelte Ecken und Wände in Wohnräumen ebenfalls. Die Ursache liege im Innenbereich, wo Feuchtigkeit ausfalle, so Raatz. "In einem ungedämmten Kellerraum können sie das an einem heißen, schwülen Sommertag sehr gut sehen. Schwüles Wetter bedeutet: sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Bei 100 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit sind das 30,3 Gramm Wasser, die in einem Kubikmeter Luft gebunden sind. Die Kellerwand hat vielleicht eine Temperatur von nur 10 Grad, bei dieser Temperatur kann die Luft nur noch 9,4 Gramm Luftfeuchte halten. 20,9 Gramm pro Kubikmeter fallen aus, die Wand wird nass. Dadurch kann Schimmel entstehen", so Raatz. "Wird ein Gebäude richtig gedämmt, bleiben die Wände warm und trocken", erklärte er.
In etwa 60 Minuten gab Raatz einen kurzen Überblick über die Bauphysik, die Eigenschaften verschiedener Dämmstoffe und Dämmsysteme. "Die Energie, die aufgewendet werden muss, um Dämmstoffe herzustellen, amortisiert sich im Bezug auf die Energie, die dadurch beim Energieverbrauch eingespart wird, nach ungefähr einem Jahr. Dabei spielt es keine Rolle, für welchen Dämmstoff man sich entscheidet. Vor dem Einbau sollten die Eigenschaften des Dämmstoffs aber bekannt und auch die Frage nach den Auswirkungen auf Umwelt und Klima beantwortet sein", so Raatz, der auch auf die Datenbank www.oekobaudat.de aufmerksam machte.
Warme Wände sind nicht nur eine Frage der Behaglichkeit, sie sind ein Zeichen für eine gute Dämmung. Die bremst und verzögert den Wärme- und Kältefluss, reduziert Lärmbelastung und sorgt gegen Schimmelbildung vor, denn warme Wände schimmeln nicht. Dabei spielen Wärmeleitfähigkeit, Masse, bzw. das Gewicht des Dämmstoffs eine Rolle. "Wärmeleitgruppen werden in Zahlen angegeben. Je kleiner diese Zahl ist, desto besser funktioniert der Dämmstoff, bzw. das Dämmsystem. Eingeschlossene, stehende Luft, hat zum Beispiel eine Wärmeleitfähigkeit W/(mK) von 0,026, Mineralwolle 0,035, Beton 2,1. Nur zwei Zentimeter Dämmstoff haben die gleiche Dämmwirkung wie eine 105 Zentimeter dicke Betonwand. Was zeigt, wie viel Material man einsparen kann", sagte Raatz.
Ob Blähton, Hanf, Flachs, Holz- oder Mineralwolle, Dämmstoffe haben unterschiedliche Eigenschaften. "Sie sind verschiedenen Brandklassen zugeordnet, ob ein Gebäude gedämmt ist oder nicht, spielt bei der Eingruppierung der Versicherungsklasse keine Rolle", so Raatz. Dessen Resümee ist: Dämmen lohnt sich immer!
Weitere Infos: LLH-Hero Witzenhausen oder UmweltbundesamtWebSeminar lieferte die Antworten
von Diana Wetzestein27. April 2021_Werra-Meißner-Kreis. Behaglichkeit. Das Wort beschreibt ein Raumklima, in dem sich ein Mensch wohlfühlt. Bei einer Raumlufttemperatur von unter 14 Grad wird das meist als unbehaglich kalt empfunden, zwischen 19 bis etwa 26 Grad als behaglich und bei über 28 Grad Celsius als unbehaglich warm. Was diese Behaglichkeit und die dazugehörigen Temperaturen mit dem Thema Dämmen zu tun hat, wurde im WebSeminar der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis dargestellt.
In der Online-Reihe der Quartierssanierung sieht der Erste Kreisbeigeordente, Dr. Rainer Wallmann, eine wichtige Informationsplattform für die Bürger*innen des Kreises. “Hier werden Themen besprochen, die alle Gebäudeeigentümer*innen früher oder später betreffen. In diesem Format sind auch Gespräche der Teilnehmer*innen mit dem Referenten oder Personen des Sanierungsmanagements möglich. Je früher mit der Umrüstung auf erneuerbare Energien, der Dämmung oder dem barrierefreien Umbau begonnen wird, desto besser ist es für die Energiewende und den Klimaschutz”, so der Projektleiter Dr. Wallmann.
Armin Raatz, Geschäftsführer der Klima und Energieeffizienzagentur KEEA GmbH, erläuterte unter dem Titel "Dämmstoff / Dämmsysteme – Materialien / Eigenschaften" Ende April das Zusammenspiel zwischen dem Heizen, der Dämmung, dem Raumklima und der Behaglichkeit. "Die Wärme aus den Innenräumen fließt immer wieder nach außen ab, den Ausgleich schaffe ich durch das Heizen. Wenn aber die Decken und Wände nicht gedämmt sind, muss man viel heizen, damit die Innenwände warm bleiben", so Raatz. Er rät zu einer Dämmung, um weniger Energie zu verbrauchen und Geld zu sparen.
Die Angst, dass ein nachträglich gedämmtes Gebäude im Innenbereich Schimmel bildet, gibt es häufig, Bilder über verschimmelte Ecken und Wände in Wohnräumen ebenfalls. Die Ursache liege im Innenbereich, wo Feuchtigkeit ausfalle, so Raatz. "In einem ungedämmten Kellerraum können sie das an einem heißen, schwülen Sommertag sehr gut sehen. Schwüles Wetter bedeutet: sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Bei 100 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit sind das 30,3 Gramm Wasser, die in einem Kubikmeter Luft gebunden sind. Die Kellerwand hat vielleicht eine Temperatur von nur 10 Grad, bei dieser Temperatur kann die Luft nur noch 9,4 Gramm Luftfeuchte halten. 20,9 Gramm pro Kubikmeter fallen aus, die Wand wird nass. Dadurch kann Schimmel entstehen", so Raatz. "Wird ein Gebäude richtig gedämmt, bleiben die Wände warm und trocken", erklärte er.
In etwa 60 Minuten gab Raatz einen kurzen Überblick über die Bauphysik, die Eigenschaften verschiedener Dämmstoffe und Dämmsysteme. "Die Energie, die aufgewendet werden muss, um Dämmstoffe herzustellen, amortisiert sich im Bezug auf die Energie, die dadurch beim Energieverbrauch eingespart wird, nach ungefähr einem Jahr. Vor dem Einbau sollten die Eigenschaften des Dämmstoffs aber bekannt und auch die Frage nach den Auswirkungen auf Umwelt und Klima beantwortet sein", so Raatz, der auch auf die Datenbank www.oekobaudat.de aufmerksam machte.
Warme Wände sind nicht nur eine Frage der Behaglichkeit, sie sind ein Zeichen für eine gute Dämmung. Die bremst und verzögert den Wärme- und Kältefluss, reduziert Lärmbelastung und sorgt gegen Schimmelbildung vor, denn warme Wände schimmeln nicht. Dabei spielen Wärmeleitfähigkeit, Masse, bzw. das Gewicht des Dämmstoffs eine Rolle. "Wärmeleitgruppen werden in Zahlen angegeben. Je kleiner diese Zahl ist, desto besser funktioniert der Dämmstoff, bzw. das Dämmsystem. Eingeschlossene, stehende Luft, hat zum Beispiel eine Wärmeleitfähigkeit W/(mK) von 0,026, Mineralwolle 0,035, Beton 2,1. Nur zwei Zentimeter Dämmstoff haben die gleiche Dämmwirkung wie eine 105 Zentimeter dicke Betonwand. Was zeigt, wie viel Material man einsparen kann", sagte Raatz.
Ob Blähton, Hanf, Flachs, Holz- oder Mineralwolle, Dämmstoffe haben unterschiedliche Eigenschaften. "Sie sind verschiedenen Brandklassen zugeordnet, ob ein Gebäude gedämmt ist oder nicht, spielt bei der Eingruppierung der Versicherungsklasse keine Rolle", so Raatz. Dessen Resümee ist: Dämmen lohnt sich immer!