Eva Riks zu Gast bei QS-Talk
von Diana Wetzestein
09. Februar 2021_Werra-Meißner-Kreis. Sie sind einfach zu handhaben, mit enormem Mehrwert und gut fürs Klima. Der Markt für Dämmstoffprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen ist vielfältig, doch Handwerker und Eigenheimbesitzer greifen noch allzu oft zu den konventionellen Produkten. Die Baumärkte, aber auch der Fachhandel haben den zertifizierten Natur-Dämmstoffen leider noch nicht ausreichend Platz in den Regalen eingeräumt. Und auch an kompetenter Beratung über diese althergebrachten Baustoffe, die an hochtechnisierten Baustellen und bei der Fachwerksanierung eingesetzt werden, mangelt es.
Die Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis hat diesen Dämmstoffen jetzt mehr Platz eingeräumt. In der bekannten Online-Sprechstunde "QS-Talk" war Dipl.-Ing. Eva Riks zu Gast mit einem Impulsvortrag zu diesem Thema. "Was haben wir davon, wenn wir mit Naturfasern dämmen?", richtete der Moderator Armin Raatz, Geschäftsführer des Projektbegleitungsbüro KEEA Klima & Energieeffizienz Agentur GmbH, seine Frage an die Gastreferentin.
"Ganz einfach: Es ist die nachhaltigste, energieeffizienteste und substanzverträglichste Dämmungsart. Wir können mit Holz- oder Hanffasern, Zellulose- oder Jutefasern, Schilfrohr oder Stroh dämmen. So bleibt nicht nur die Wärme im Haus, die sommerliche Hitze bleibt auch draußen. Vor allem ist kaum bekannt, dass sich die Dämmeigenschaft nur wenig verändert, wenn Raum- oder Kondensfeuchte aufgenommen wurden. Die Naturfaser nimmt die Feuchtigkeit in ihren Zellzwischenräumen auf und transportiert sie von dort weiter ab. Eine Wand muss diffusionsoffen sein, damit das funktioniert", sagte sie.
Bei den konventionellen Dämmstoffen hingegen würde die Feuchtigkeit in den Poren aufgenommen oder bleibe zwischen den Fasern hängen. Und genau dort kühlt der Dämmstoff durch die gute Wärmeleitfähigkeit des Wassers ab. "Die Wandoberfläche bei der Innendämmung mit Naturfaserdämmstoffen ist warm, das macht ein gutes Raumklima und ich kann die Raumtemperatur sogar runterdrehen", so Riks.
Bei den konventionellen Dämmstoffen hingegen würde die Feuchtigkeit in den Poren aufgenommen oder bleibe zwischen den Fasern hängen. Und genau dort kühle der Dämmstoff durch die gute Wärmeleitfähigkeit des Wassers ab und verliere so einen Teil seiner Dämmwirkung. "Die Wandoberfläche bei der Innendämmung mit Naturfaserdämmstoffen ist warm, das macht ein gutes Raumklima und ich kann die Raumtemperatur sogar runterdrehen", so Riks. Die fossilen Brennstoffe werden in nicht allzu langer Zeit durch das Heizen mit erneuerbaren Energien abgelöst. Die Wahl der optimalen Wärmeversorgung hängt entscheidend von der Dämmung der Gebäudehülle ab, das sollte von einem Energieberater berechnet werden.
Auch die gute Schallschutzfunktion, die Einstufung der zertifizierten Baustoffe bis zur Feuerwiderstandsklasse F90 B und die Tatsache, dass keinerlei problematischer Müll produziert werde, spreche für diesen Naturbaustoff. "Hier funktioniert die Kreislaufwirtschaft. Wir sollten uns klar machen, dass über 50 Prozent des Mülls aus der Baubranche stammen", so Riks.
An jedem Gebäude könne man Naturfaserdämmstoffe anbringen. Als putzfähiges Wärmedämmverbundsystem außen an der Fassade oder auch innen und dann sogar mit einem schönen Lehmputz, anstelle der Tapete. Die Gebäudehüllen mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen zu dämmen, passe in die Zeit. "Wir können es uns schlichtweg nicht mehr leisten Häuser zu bauen oder mit Baustoffen zu dämmen, die am Ende riesige Müllberge hinterlassen. Die Dämmstoffe aus Naturfasern kann man weiter- oder wiederverwenden, verbrennen oder kompostieren, die sind harmlos", so Riks, die am Ende noch die Fragen der Zuhörer beantworten konnte.
Der nächste QS-Talk findet am 17. Februar im Rahmen der Klimafastenwochen zum Thema Klimakrise statt. Anmeldung unter: www.qs-wmk.de .
Zur Person: Dipl.-Ing. Eva Riks ist Werkstoffentwicklerin, Bauschadensgutachterin und Holzschutzsachkundige. Seit 2011 ist sie für die fachliche Weiterbildung im Bereich Bauen und Sanieren mit nachwachsenden Rohstoffen für den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen am Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (LLH-HeRo) in Witzenhausen zuständig.
Eva Riks zu Gast bei QS-Talk
von Diana Wetzestein09. Februar 2021_Werra-Meißner-Kreis. Sie sind einfach zu handhaben, mit enormem Mehrwert und gut fürs Klima. Der Markt für Dämmstoffprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen ist vielfältig, doch Handwerker und Eigenheimbesitzer greifen noch allzu oft zu den konventionellen Produkten. Die Baumärkte, aber auch der Fachhandel haben den zertifizierten Natur-Dämmstoffen leider noch nicht ausreichend Platz in den Regalen eingeräumt. Und auch an kompetenter Beratung über diese althergebrachten Baustoffe, die an hochtechnisierten Baustellen und bei der Fachwerksanierung eingesetzt werden, mangelt es.
Die Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis hat diesen Dämmstoffen jetzt mehr Platz eingeräumt. In der bekannten Online-Sprechstunde "QS-Talk" war Dipl.-Ing. Eva Riks zu Gast mit einem Impulsvortrag zu diesem Thema. "Was haben wir davon, wenn wir mit Naturfasern dämmen?", richtete der Moderator Armin Raatz, Geschäftsführer des Projektbegleitungsbüro KEEA Klima & Energieeffizienz Agentur GmbH, seine Frage an die Gastreferentin.
"Ganz einfach: Es ist die nachhaltigste, energieeffizienteste und substanzverträglichste Dämmungsart. Wir können mit Holz- oder Hanffasern, Zellulose- oder Jutefasern, Schilfrohr oder Stroh dämmen. So bleibt nicht nur die Wärme im Haus, die sommerliche Hitze bleibt auch draußen. Vor allem ist kaum bekannt, dass sich die Dämmeigenschaft nur wenig verändert, wenn Raum- oder Kondensfeuchte aufgenommen wurden. Die Naturfaser nimmt die Feuchtigkeit in ihren Zellzwischenräumen auf und transportiert sie von dort weiter ab. Eine Wand muss diffusionsoffen sein, damit das funktioniert", sagte sie.
Bei den konventionellen Dämmstoffen hingegen würde die Feuchtigkeit in den Poren aufgenommen oder bleibe zwischen den Fasern hängen. Und genau dort kühle der Dämmstoff durch die gute Wärmeleitfähigkeit des Wassers ab und verliere so einen Teil seiner Dämmwirkung. "Die Wandoberfläche bei der Innendämmung mit Naturfaserdämmstoffen ist warm, das macht ein gutes Raumklima und ich kann die Raumtemperatur sogar runterdrehen", so Riks. Die fossilen Brennstoffe werden in nicht allzu langer Zeit durch das Heizen mit erneuerbaren Energien abgelöst. Die Wahl der optimalen Wärmeversorgung hängt entscheidend von der Dämmung der Gebäudehülle ab, das sollte von einem Energieberater berechnet werden.
Auch die gute Schallschutzfunktion, die Einstufung der zertifizierten Baustoffe bis zur Feuerwiderstandsklasse F90 B und die Tatsache, dass keinerlei problematischer Müll produziert werde, spreche für diesen Naturbaustoff. "Hier funktioniert die Kreislaufwirtschaft. Wir sollten uns klar machen, dass über 50 Prozent des Mülls aus der Baubranche stammen", so Riks.
An jedem Gebäude könne man Naturfaserdämmstoffe anbringen. Als putzfähiges Wärmedämmverbundsystem außen an der Fassade oder auch innen und dann sogar mit einem schönen Lehmputz, anstelle der Tapete. Die Gebäudehüllen mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen zu dämmen, passe in die Zeit. "Wir können es uns schlichtweg nicht mehr leisten Häuser zu bauen oder mit Baustoffen zu dämmen, die am Ende riesige Müllberge hinterlassen. Die Dämmstoffe aus Naturfasern kann man weiter- oder wiederverwenden, verbrennen oder kompostieren, die sind harmlos", so Riks, die am Ende noch die Fragen der Zuhörer beantworten konnte.
Der nächste QS-Talk findet am 17. Februar im Rahmen der Klimafastenwochen zum Thema Klimakrise statt.
Zur Anmeldung klicken Sie hier.
Zur Person: Dipl.-Ing. Eva Riks ist Werkstoffentwicklerin, Bauschadensgutachterin und Holzschutzsachkundige. Seit 2011 ist sie für die fachliche Weiterbildung im Bereich Bauen und Sanieren mit nachwachsenden Rohstoffen für den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen am Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (LLH-HeRo) in Witzenhausen zuständig.