Vorteile alter Bautechniken
Die Erhaltung und Erforschung von Denkmälern kommt allen Altbauten zugute
von Diana Wetzestein
Der Energieverbrauch steigt immer weiter. Gerade im Gebäudesektor und trotz effizienterer Heizungen und vermehrter Gebäudedämmung. Aber was sind die Gründe dafür?
Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL) nennt als Gründe in einer neuen Broschüre erhöhte Raumbedarfe, Raumtemperaturen und Gebäudetechnik. Mit Effizienz und Hightech-Lösungen allein ließe sich die Klimakrise allerdings nicht lösen, heißt es darin.
Bewusst auszuwählen, nicht auf alles zu verzichten, sondern einen geringen Verbrauch von Ressourcen anzustreben, sei ein guter Weg. Denkmäler werden in dieser Broschüre als architektonische Lowtech-Lösungen mit Vorbildfunktion genannt. Regional und saisonal sind sie auf die klimatischen Gegebenheiten vorbereitet. Bei der energetischen Ertüchtigung von Denkmälern kämen meist regenerative Energieträger zum Einsatz, zudem werde repariert statt erneuert, Baustoffe würden wiederverwendet oder recycelt. Die Lowtech-Konzepte hätten sich auch als äußerst widerstandsfähig gegenüber den Klimafolgen erwiesen. "Diese historische Gebäudenutzung gilt es - als wichtigen Beitrag zur Senkung des Energieverbrauches - wiederzubeleben", sagen sie.
Für den Werra-Meißner-Kreis mit einer Baudenkmalquote von 11 Prozent (im Durchschnitt liegt diese bei unter 2 Prozent in Deutschland) sind diese Erkenntnisse aus der Denkmalpflege von großer Bedeutung. Denn die Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis arbeitet mit den Denkmalpflegebehörden zusammen, stimmt sich ab und tauscht sich über die Möglichkeiten aus. Diese Zusammenarbeit kommt nicht nur den Baudenkmälern, sondern allen Wohngebäuden zugute. In Kürze wird die Druckfassung auf der Web-Seite des VDL aufzurufen sein. Hier schon einmal das PDF dazu.
Das Ziel ist, alle Hebel in Bewegung zu setzen, die uns heute möglich sind, um die Energiewende zu schaffen. Dafür setzen wir uns ein, dafür brauchen wir Ihr Interesse, ihre Mitwirkung, Sie als Multiplikator:in. Der Energiewende kommen wir durch jede Maßnahme in unserem Kreis, in den Dörfern oder Städten, in jedem einzelnen Haus, näher. Jede Maßnahme zählt. Machen Sie mit und werden Sie ein Teil vom großen Ganzen.